Worship Leaders

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Sunday, April 30, 2006

Pygmalion und andere Effekte

Tach zusammen! Nach längerem Schweigen mal wieder ein Blog-Post aus dem beschaulichen Eppelheim (heute nachmittag immerhin Austragungsort des deutschlandweit bedeutendsten RC-Auto-Rennens - der deutschen Tourenwagenmeisterschaft für ferngesteuerte Mini-Flitzer. Hey!).



Image courtesy of www.megatrading.de



Was ich heute loswerden will, das hab ich eben erst gelernt, aber es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Also: meine wundervolle Frau ist Referendarin und lernt gerade mit einer Freundin zusammen für ihre Abschlussprüfung zum 2. Staatsexamen. Dabei habe ich (als ich eben den Kaffee machte - ganz vorbildlich und ohne zu Murren!) einen Begriff aufgeschnappt, den ich bemerkenswert fand; der sogenannte "Pygmalion-Effekt" ist eine Theorie, die besagt, dass wenn ein Lehrer(oder Trainer, Handwerksmeister, Ausbilder, Lobpreis- bzw. Bandleiter, etc.) in seinen Schülern (Schützlingen/Azubis, etc.) unabhängig vom aktuellen Leistungs- oder Kenntnisstand schon die fertig ausgebildeten Meister dessen, was ihnen beigebracht werden soll, sehen kann, dies fast schon ein Garant dafür ist, dass die Schüler eines Tages (bei anhaltendem Training, versteht sich) genau das sein werden, was sich ihr Lehrer für sie vorstellt.




Ich finde das schwer in Worte zu fassen, daher noch ein Versuch; wenn ein Trainer in seinen noch unfertigen Schützlingen, die ihr Handwerk noch nicht vollständig beherrschen, bereits das fertige Produkt, die vollständig ausgebildeten und kompetenten Meister ihres Fachs sehen kann, obwohl diese den Idealzustand noch nicht erreicht haben, dann kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass die Schützlinge diesen (zukünftigen) Zustand eines Tages erreichen werden. Ist das verständlich? Auf Englisch fiele mir das jetzt leichter...


Image courtesy of www.gate-theatre.ie


Der Name der Idee kommt von George Bernard Shaw's Werk "Pygmalion", in welchem ein reicher englischer Gentleman ein Mädchen von der Straße holt und sie zu einer Lady erzieht. Ohne jetzt auf die Feinheiten der Geschichte eingehen zu wollen; der Leitgedanke ist, dass der Gentleman aufgrund der Vision, die er für seine Kandidatin hatte, in der Lage war, sie zu dem zu formen, was er als Möglichkeit in ihr sah. Eine paralleles Bild dazu (wie gesagt, die Feinheiten des nicht unbedingt politisch korrekten Originalromans beiseite lassend) ist für mich das eines Bildhauers oder Schnitzers, der in einem rohen, unbehandelten Block Material eine fertige Skulptur "sehen" kann, bevor diese geschaffen und damit für andere sichtbar geworden ist.





Warum zitiere ich den Gedanken hier? Sollten wir versuchen, unsere Gemeinden vor dem inneren Auge als die ideale, begeistert und hingegeben anbetende Jüngerschaft zu sehen, damit wir sie dorthin "erziehen" können, anstatt uns von ihrem scheinbaren Mangel und ihren Verfehlungen irritieren zu lassen? Nun ja, möglicherweise schon, aber nur unter einer Bedingung. Die ist uns Christen zwar im Grunde ohnehin schon vorgegeben und sollte daher nicht weiter erwähnenswert sein, sei hier aber trotzdem genannt; derartige "Visionen" sollten aus einer Haltung der Liebe gegenüber unseren "Opfern" entstehen, und nicht aus Zorn oder Eigennutz. Viele Menschen (gerade unter uns Christen) wissen genau, wie es sich anfühlt, von den Erwartungen anderer bestimmt zu sein und dominiert zu werden. Darum kann und soll es mit "Pygmalion" nicht gehen - und ja eigentlich auch nicht mit dem Christsein an sich. Das Gebot, einander (und Gott) zu lieben, ist schließlich das höchste und wichtigste, das wir haben. Also, zurück zum Text...





Ich musste bei dieser Theorie sofort an mein eigenes Lobpreisteam denken und an das, was ich an Visionen für sie habe. Sehe ich in ihnen denn wirklich die vollständig ausgebildeten, musikalisch kompetenten und geistlich vollmächtigen Lopreiser, die ich mir für unsere Gemeinde so dringend wünsche? Was sehe ich überhaupt in ihnen? Bin ich nur irritiert und frustriert von den Beschränkungen, die sie mit sich bringen, oder kann ich das sehen, was Gott in ihnen sieht? Wie würde sich mein Arbeiten, mein Umgang als Lobpreisleiter und musikalischer Coach (und hoffentlich auch als geistliches Vorbild) mit meinem Team ändern, wenn ich eine solche liebevolle und gottgeschenkte Vision für sie und ihr Leben hätte? Diese Frage beschäftigt mich sehr. Ich hoffe, dass Gott mich befähigen wird, mein Team in Zukunft so zu sehen und so zu behandeln, als wären sie schon genau das, was ich mir für sie wünsche. Ich will aber auch dringend darum beten, dass Gott mir Seine Vorstellungen und Visionen aufs Herz legt, damit ich mit meinen Visionen nicht ins Leere laufe. Könnte enorm spannend werden! Ach ja; was Gott wohl in mir selbst noch so alles sieht, das ich noch nicht sehe? Und in Dir?




Cheerio, euer Eddy

Saturday, April 22, 2006

Israel Trip

If any of you are interested in what happened on our Israel Trip-quite the adventure...I am in the process of putting our travel diary onto my other blog: http://hannahs-philosophies.blogspot.com ...I've got the first half in and the rest and photos coming hopefully soon!
Han