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Thursday, March 09, 2006

Nähe zu Gott

So, nach längerem Schweigen mal wieder ein Post aus der Heidelberger Banlieue. Und zwar aus gegebenem Anlass; seit heute morgen geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, der mir in meinem Leben als Christ und Lobpreiser immer wieder begegnet ist. Christine und ich lesen derzeit morgens zusammen aus dem Buch When You Walk von Adrian Plass. Adrian ist einer meiner Lieblingsautoren, gerade, weil er als "Vorführchrist" den Mut hat, offen über seine Fragen, Zweifel und Schwächen zu schreiben. In der heutigen Lektüre kam ein Gedicht vor, welches ich Euch nicht vorenthalten möchte. Here goes:


Forgive us if we say
We want to take you in our arms
Sad Father, weeping God

Breathless with the storms

Of anger - of compassion

Fists clenched hard around your grief
Around the marks
The cost

The proof

How can you give us up?

How can you hand us over?

Of course you never can

Never would

Never will

Burdened with perfection and with a passion

Lay your head down

Let us hold you for a while

We will try to be to you

What you have been to us so many times

Peace, Lord, be a child once again

Do you remember Mary's arms?

So warm

So different

Rest quietly and soon you will be strong enough

To be a lion thundering from way beyond the east

We will come trembling from the west

We promise you

Like birds

Like doves

Like children who have suddenly remembered

Who taught them how to laugh

But just for now

Forgive us if we say

We want to take you in our arms

Sad father, weeping God


Copyright by Adrian Plass



Ich werde garnicht erst versuchen, das Ganze zu übersetzen. Hosea 11, Verse 8 bis 11 sind die Grundlage des Gedichts, Verse, in denen Gott durch Hosea leidenschaftlich seinen Zorn und seine Liebe zu Israel beschreibt. Das, was mich am Gedicht und auch immer wieder an meiner Wirklichkeit als Lobpreisleiter beschäftigt, ist die hier ausgesprochene Frage danach, wie wir Gott begegnen dürfen und können. Adrian schreibt davon, Gott trösten zu wollen, ihn zu segnen und ihm auf Wegen Gutes tun zu wollen, die sehr menschlich sind und die wir normalerweise dem Umgang mit anderen Menschen zuordnen. Irgendwie berührt mich das; ich sehne mich oft danach, dem Gott, den ich so liebe, Gutes tun zu können, ihn ganz praktisch in den Arm nehmen zu können, meine Liebe so mit ihm teilen zu können, wie ich das mit Freunden und meiner Familie tun kann - umarmen, den Rücken reiben, Tränen abwischen, Dinge ins Ohr flüstern, etc.

Und andererseits bin ich so unsicher; geht das denn? Darf ich das wollen? Ist das nicht irgendwie vermessen, einem Gott, der unendlich groß, allmächtig, allwissend und so weiter ist, quasi auf Augenhöhe begegnen zu wollen? Ich wünschte, ich wäre Maler genug, um das Bild wiederzugeben, das ich vor Augen habe: ich stelle mir einen riesigen Gott vor, der von Tausenden kleiner Menschen umarmt wird, die das bisschen Liebe, das sie zu geben haben, nach Kräften "an ihn hinlieben". Wäre das nicht schön? Ich würde das jedenfalls gerne mal ausprobieren. Vielleicht im Himmel dann, eines Tages...

Was denkt Ihr dazu? Ich würde mich freuen, von Euch zu hören,

Euer
Eddy

eddyquette@gmail.com

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